Nachwuchs–Zimmerleute bewiesen ihr Können

Mit Florian Manser (Schlatt/Leimensteig) und Adrian Tanner (Waldstatt) reisen im April 2014 zwei Appenzeller zum Europäischen Berufswettbewerb der Zimmerleute ins französische Grenoble. Florian Manser von «dörig & brülisauer gmbh» wurde zweiter.

Sieger dieser nationalen Vorausscheidung wurde der Westschweizer Raphael Baumberger mit 72,39 Punkten, Florian Manser erhielte 57,90 Punkte und Adrian Tanner 56,98. Der vierplatzierte Lionel Dubosson (46,31 Punkte) darf als Ersatzkandidat an die EM mitreisen. Die nationale Vorausscheidung fand über das Wochenende in der Zimmerei Bauschreinerei «dörig&brülisauer gmbh» in Unterschlatt statt. Am Sonntag bot sich der Bevölkerung die Gelegenheit, den vier jungen Zimmermannen bei der Arbeit zuzuschauen. Der Besucheraufmarsch war beachtlich. Die Arbeit der jungen Männer, die eine Dachkonstruktion anfertigen mussten, bewegte sich auf einem hohen Niveau.


Nach dem Tief ein Hoch
Die guten Platzierungen der beiden jungen Zimmerleute ist auch ein Erfolg für die Firmen, in denen sie arbeiten. Im Fall von Florian Manser ist es «dörig & brülisauer gmbh» Unterschlatt, bei Adrian Tanner die «Mettler Holzbau GmbH» in Schwellbrunn. Kurz nach der Rangverkündigung am frühen Sonntagabend zeigten sich die beiden jungen Männer persönlich eher überrascht über ihre vorderen Plätze. Am Samstag habe er ein echtes Tief gehabt, verriet Florian Manser. «Das Gefühl ist nun unbeschreiblich», so der Leimensteiger. Nach Worten rang auch Adrian Tanner, der kurz und bündig meinte: «Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen». Sichtlich gerührt zeigten sich die beiden über die vielen Gratulanten vor Ort. Eltern, Geschwister, Grosseltern, Kollegen und viele mehr freuten sich über den Erfolg der beiden Appenzeller.

Berechtigter Stolz
Michael Koller, Präsident des Zimmer– und Schreinermeisterverbandes Appenzell Innerrhoden freute sich im Rahmen der Rangverkündigung darüber, dass der Beruf so hoch im Kurs ist. Die vier jungen Zimmerleute hätten viel Zeit, Engagement und Disziplin aufgewendet, um so weit zu kommen. Er ziehe den Hut vor den erbrachten Leistungen. Sie könnten darauf stolz sein. Nötig sei dafür aber auch ein gutes Umfeld. Koller bedankte sich namentlich bei den Arbeitgebern für die grosse Unterstützung. Den Zimmerleuten, welche in Grenoble die Schweiz vertreten werden, wünschte er viel Glück, Kraft und Ausdauer – aber auch die Zeit, den Anlass zu geniessen. Dem Viertplatzierten riet er den Kopf nicht hängen zu lassen.

An Grundlagen feilen
Werner Hugener, Leiter Amt für Berufsbildung Appenzell Innerrhoden, unterstrich in seiner Grussadresse die Spitzenleistungen, die auf unserem kleinen Raum vollbracht werden. Es gebe selten einen Beruf, der eine so grosse Entwicklung durchgemacht habe. Hugener zeigte sich erfreut darüber, dass junge Leute so ehrgeizig sind. Er gratulierte den jungen Zimmermann zu ihren Erfolgen und machte ihnen Mut an den Grundlagen zu feilen. Michael Hürbin, Experte, Betreuer und Trainer in einer Person, bedankte sich wie schon seine Vorredner bei Urs Dörig, der seinen Betrieb als Wettkampfstätte zur Verfügung gestellt hatte. Hürbin erwähnte auch, wie wichtig es ist, dass die jungen Berufsleute den Rückhalt ihres Umfeldes spüren. Auf ihren Lorbeeren ausruhen können sich die Zimmerleute allerdings nicht. Für sie gilt es nun, sich seriös und intensiv auf den Europäischen Wettbewerb in Grenoble vorzubereiten. Ein erster Schritt dazu wurde gleich nach der Rangverkündigung am Sonntag mit einer Schlussbesprechung getan.

AV - 28. Januar 2014